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Der Glaube schenkt Kraft – Ebern. Die Osterbotschaft ist eindeutig positiv: „Jesus Christus ist auferstanden und holt auch uns aus dem Tod“, so Stadtpfarrer Rudolf Theiler am Sonntag im österlichen Hochamt in Ebern. Trotzdem trübt die Nachricht, dass Diakon Sven Steffan zum 16. April durch Bischof Friedhelm Hofmann von seinem Dienst suspendiert wurde, die Feierlichkeiten in der Gemeinde. Mit der Auferstehung des Herrn „feiern wir die entscheidende Wahrheit unseres Glaubens“, betont Theiler in seiner Predigt und stellt das Osterfest als Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens deutlich hervor. Ihm nach habe das Leben der Menschen Parallelen zum Märchen „Dornröschen“ der Gebrüder Grimm. „Irgendwann wird sich jeder von uns am Stachel des Todes stechen. Aber wir glauben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Wir haben einen Befreier, der die Dornenhecke des Todes durchbricht und uns das Leben schenkt“, so die Osterbotschaft von Pater Theiler. „Wenn wir diesen Glauben leben, dann sehen wir, dass unser Leben mehr ist als ein frommes Märchen.“ Dieser Glaube schenke den Menschen Kraft und habe auch Künstler zu großen Werken inspiriert. Einer von ihnen ist der Benediktinermönch Valentin Rathgeber. Johann Valentin Rathgeber, der 1750 in Kloster Banz starb, ist wohl der bedeutendste und bekannteste mainfränkische Komponist, der als genialster und produktivster Kleinmeister des Barocks unter den zahlreichen Klosterkomponisten seiner Zeit gilt. Begleitet von Ulrike Gossel (Cello), Felix Eichler (Violine) und den Solisten Anna Bauer sowie Ulrike und Gerhard Zeidler hat der Kirchenchor unter der Leitung von Wolfgang Schneider die Osterfreude mit der „Missa Civilis in B“ von Rathgeber musikalisch „spüren lassen“. Für die 75-jährige Sängerin Rosemarie Bühler war es eine ganz besondere Ostermesse. Mit 17 Jahren ist sie in den Kirchenchor der Pfarrgemeinde eingetreten. Mehr als fünf Chorleiter hat sie bereits erlebt. „Ich singe eigentlich alles“, gibt die Ebernerin zu, obwohl ihr die lateinischen Gesangstexte besser liegen als die englischen. Pfarrer Theiler konnte ihr nun zu 59 Jahren treuem und beispielhaftem Dienst im Kirchenchor St. Laurentius mit einer Urkunde gratulieren. „Ich habe drei Kinder und neun Enkel. Nebenbei betreue ich seit 30 Jahren einen kriegsblinden Mann. Da ist das Singen ein wunderbarer Ausgleich für mich“, freut sich Rosemarie Bühler über die Anerkennung ihres Dienstes.
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