Logo PG Ebern

Seniorenfasching 2014 – Dass das Rentnerleben der Senioren aus dem Seniorenkreis St. Laurentius lustig ist bewiesen die rüstigen Damen und Herren am Dienstag wieder einmal. Bei ihrer eigenen Faschingsveranstaltung im evangelischen Gemeindehaus brachten sie nicht nur einige bekannte Sketche unter das Publikum. So war Loriot mit dem streitenden Ehepaar ebenso zu Gast wie ein Heiratskandidat. Besonders beliebt machte sich Landratskandidat Wilhelm Schneider. Nicht nur, dass er sich alsFrau verkleidet hatte, er trug auch, ganz weibliche, Beobachtungen zumsonntäglichen Kirchgang vor. „Ich glaub da können wir uns alle eine Scheibeabschneiden“ bedankte sich schmunzelnd Sitzungspräsidentin Maria Häfner bei„Frau Schneider“. Für einige unfreiwillige Lacher sorgte auch SPD-BürgermeisterkandidatJürgen Hennemann, der in Begleitung von Stadträtin Ulrike Zettelmeier erschienenwar. „Wir haben euch erst im Cafe Elisabeth gesucht“ lachten die beiden selbst.
CSU Vorsitzende Gabriele Rögner trat gar als Erzengel Gabriel auf und lieferteeine Büttenrede, die jeden im Saal beeindruckte. Besondere Lacher und Applausvergaben die „Die Geschwindigkeitssünder mit Formel 1-Rollatoren“ nicht nur fürdie politischen Sticheleien in dieser speziellen Büttenrede, sondern auch, fürdas Lob das besonders „Elfriede und Marie die zwei guten Seelen“ erhielten,denn „gäb‘ es die zwei nicht, es würde was fehlen.“ Besonders Elfriede Steppertzeigte sich begeistert. „So viel Mühe hat sich die Frau Rögner gegeben.Fantastisch.“
Doch die anwesenden Kommunalpolitiker, darunter auch Barbara Baumbach(Bürgermeisterkandidatin der CSU), mussten sich auch einiges anhören. So hattensich Inge Einwag und Maria Häfner, die nicht nur Sitzungspräsidentin war undihre Gäste geschickt durch den Nachmittag führte, als Putzfrauen „Tina undTraudl“ verkleidet um gerade den Politikern mal wieder ordentlich die Levitenzu lesen.
„In Ebern hat man jetzt die Zone 30, da putz ich auch im Tempo 30“ stellteTraudl alias Maria Häfner gleich zu Beginn fest und wetterte zusammen mit Tina,alias Inge Einwag, gehörig über das neue Verkehrskonzept. „Ich hab mir an Plannei mei Auto gemacht, damit ich immer was, wo ich anhalten muss.“ Leerstände inder Innenstadt könnten sich unter anderem mit einem Bistro füllen lassen stelltendie beiden außerdem fest: „Der Steppert’s Erich könnt nei sein Lädla a Bistromach.“
Doch auch das Leben der Kirchengemeinde war vor den beiden nicht sicher. „Jetztweiß ich warum unser Pater Theiler so gern nei die Sauna geht, da wärmt er sichfür die ganze Wochen auf“ kommentierten sie die oft ungeheizte und kalte Pfarrkirche.Aber auch bei der Pfarrgemeinderatswahl vermissten sie die junge Generation.Die wolle wohl lieber in den Stadtrat.
Tadel erhielt vor allem die Seniorenbeauftragte im Stadtrat, Isabell Kuhn (JL),„die hat sich heuer auch noch net bei uns blicken lassen.“
Aber auch die Stadtpolitik insgesamt, so befanden die beiden Damen, könnte sichnoch manches Verkehrs-Problems in der Innenstadt annehmen. „Einen Stein tun saeinzementieren und drei fliegen wieder raus“ beschrieb Traudl die Situation aufden Gehsteigen und in der Rittergasse. „Mit dem Rollator musst schon auf derStraße laufen“ weil es auf den Gehsteigen kaum noch geht.
Aus gegebenem Anlass gaben die versammelten, rund 50 Senioren, dann das„Bettellied“ zum Besten, in dem sie beschrieben, wie der Pfarrer nun bettelnmuss, damit er genügend Geld für den Neubau des Pfarrzentrums bekommt. Auchweitere Programmpunkte und Lieder, begleitet von Gusti Lüttke an Klavier undGitarre sowie Maria Kuhnlein am Akkordeon, genossen die Senioren herzlich. „Soein lustiger Nachmittag ist schon was feines“ befanden sie und freuen sichschon auf das nächste Jahr und was die Büttenredner dann zu sagen haben.
­