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Ebern Am Samstagabend konnte man aus der Aula der Mittelschule Ebern wunderbare Klänge hören. Wie bei einem Liederabend vor 300 Jahren musizierte der Tenor Julian Freibott gemeinsam mit Pianist Ralph Neubert und Flötistin Norina Bitta. Die drei Musiker veranstalteten ein Benefizkonzert zugunsten des Zeltlagers der Pfarrgemeinde Ebern-Unterpreppach-Jesserndorf. Zahlreiche Besucher folgten den Klängen von Schuberts Kompositionen. In verschiedenen Konstellationen zeigten die drei Musiker ihr Können dem heimischen Publikum. Norina Bitta führte durch das Programm und gab viele interessanteInformationen über den 1828 verstorbenen Franz Schubert preis, mit demsich Julian Freibott auf eine besondere Art und Weise verbunden fühlt. SeinLiedduopartner Ralph Neubert und er haben verschiedene Stücke aus demsehr großen Schaffenswerk von über 600 Liedern rausgesucht. Mit dabeiauch „der Lindenbaum“ aus dem Liedzyklus Winterreise. Eines derKompositionen, die Schubert zum Ende seiner Lebzeit komponiert hat.Bereits fünf Jahre vor seinem frühen Tod mit 31 Jahren litt er an den Folgenvon Syphilis. Aber Schubert hatte trotz seiner Krankheit und Geldsorgenwohl ein recht schönes Leben gehabt. Bereits nach wenigen Jahren hatteer einen großen Kreis an Freunden, Bewunderern und Förderern.Zusammen mit ihnen traf er sich regelmäßig zu so genanntenSchubertiaden. Bei Punsch und guter Stimmung musizierte er für seineFreunde. Die Öffentlichkeit bekam nur selten etwas von seinenmusikalischen Aufführungen mit – er gab nur ein einziges öffentlichesKonzert.Anders als Tenor Julian Freibott, der fast täglich auf der Bühne steht. Fürden Berufsmusiker ist es immer wieder schön, zurück in seinenHeimatstadt Ebern zu kommen. Nach Station in Düsseldorf und Münchenist er seit zwei Jahren festes Ensemblemitglied am Theater Erfurt. Dortkann man ihn in verschiedenen großen Tenor-Partien erleben. Der Auftrittin Ebern ist für ihn jedes Jahr trotzdem etwas sehr Besonderes. Mit seinenPartnern hat er dabei selbst die Entscheidungsgewalt über das Programmund auch das Publikum ist ein anderes. Trotz der vielen, vielen Auftritten,ist der Tenor jedes Mal etwas nervös, freut sich aber sehr auf das Konzert.„Wie vor der Nachtwanderung früher“, gab der 28-jährige zu. Er und seineFamilie gehören seit jeher zum Zeltlager-Team Ebern. Schon als kleinerJunge war er immer mit dabei. Heute ergänzt er das Team desArbeitsdienstes. Deshalb freut er sich jedes Jahr aufs Neue umso mehr,wenn durch das Benefizkonzert Spenden dem Zeltlager zugutekommen.Zusammen mit Ralph Neubert und Norina Bitta gab er alles, um denGästen einen wunderschönen Abend zu bereiten. Für den perfekten Klangdes Flügels sorgte Klavierbauer Gerhard Karl. Während des Schulbetriebeswird der große Flügel in der Aula zwar regelmäßig gewartet, „aber dasInstrument bekommt ja besondere Aufmerksamkeit im Liederabend, hatalso eine ordentliche Vorbereitung und frische Stimmung verdient“, da sind sich die drei bestens auf einander eingestimmten Musiker einig. In derMittellage und Höhe werde jeder Ton von mehreren Seiten gleichzeitigerzeugt. „Ist so ein Chor in sich verstimmt, dann klirrt’s und scheppert’s.Da rollt es nicht nur den Klassikfans die Fußnägel hoch!“ Deshalb freutesich das Team sehr, als sie die Zusagen vom Klavierstimmer erhaltenhaben. „Er hat wirklich das beste aus dem Instrument herausgeholt“,stellte Ralph Neubert nach dem Konzert zufrieden fest.Dem Konzept des „Kostenlosen Liederabend für alle“, sind die Musiker vonAnfang an treu geblieben. Zum gelungenen Konzertabend trugen auchviele der Ehrenamtliche aus dem Zeltlager-Team bei. Sie boten in denPausen verschiedene Getränke an und unterstützen bei den Vor- undNachbereitungen wo möglich. Pfarrer Rudolf Theiler bedanke sich zumSchluss bei den Musikern und allen Helfern. Ein besonderer Dank gingauch an Bürgermeister Jürgen Hennemann für die Bereitstellung der Schul-Aula der Mittelschule. Am Schluss waren sich alle einig: Es war eingelungener Konzertabend.
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