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Unterpreppacher Künstlerin Irmgard Eichler spendet eine Ikone – Irmgard Eichler aus Unterpreppach hat ein ausgefallenes Hobby. Sie malt Ikonen. Ikonen kennt man hauptsächlich aus der Ostkirche. Dort hängen die „gemalten Frömmigkeiten“ wie Irmgard Eichler sie nennt, nicht nur in den Gotteshäusern sondern auch in den Privathäusern. Und auch in Ebern, Unterpreppach und Umgebung finden sich dank Irmgard Eichler immer mehr Ikonen. Manchmal hat sie einen konkreten Platz an dem die Ikone einmal hängen soll vor sich, wenn sie sich zusammen mit ihrem Mann Werner an die Arbeit macht.  „Mein Mann ist mir eine große Hilfe, er macht die ganzen Sachenmit dem Holz“ erklärt die Künstlerin. Damit meint sie, dass er die Holzbretter,auf die die Ikonen gemalt werden, vorbereitet, in die richtige Größe bringt undden Untergrund für ihre Maltätigkeit vorbereitet, soweit er kann. Manchmalreizt sie aber auch einfach die Herausforderung eine bekannte Ikone nachVorlage aus einem Buch abzumalen.
Einen ganz konkreten Platz hatte Irmgard Eichler gefunden, als sie im letztenJahr bei der Einweihung des neuen Pfarrzentrums in Ebern war. „Das Pfarrzentrumselber ist sehr schön geworden. Aber die Wände sind alle noch so leer und weiß“erinnert sich die Künstlerin an den Eindruck den sie von der Einweihungmitgenommen hatte. Und als sie bald darauf wieder einmal durch ihr Haus inUnterpreppach ging, fiel ihr die große Ikone aus dem koptischen Kloster imLibanon auf, die sie bereits 2005 angefertigt hatte. „Das war damals eineHerausforderung“ erklärt sie und zeigt das Buch, nach dessen Vorlage sie dieIkone gemalt hat. „Ich habe sie in Originalgröße nachgemalt, im Buch ist sieaber vergleichsweise winzig.“ Misst die Ikone im Buch um die 20cm in der Läge,so hat sie sie mit Hilfe etlicher Kopiervorgänge auf die Originalgröße von56x156cm gebracht. „Ich weiß gar nicht mehr wie oft wir das auf den Kopierergelegt und immer wieder vergrößert haben“ gesteht sie. Am Ende half gar einBekannter, auf dessen Arbeit ein Kopierer verfügbar war, der die Vorlage ineinem Stück auf Originalgröße bringen konnte. Nachdem die Vorlage also da war,kam der nächste Schritt: einerseits die Vorlage gekonnt auf das Holz zuübertragen und andererseits den im Original arabischen Text in einersinngemäßen deutschen Übersetzung so zu platzieren, dass er nicht nur gutlesbar, sondern auch noch ohne Sinnentstellungen ist. All dies gelang IrmgardEichler in der Zeit von Oktober bis Ende Dezember 2005. Dann hing die Ikonelange Zeit weitgehend unbeachtet an einer Wand. Bis sie im letzten Herbst, nochmit den Eindrücken der leeren Wände des neuen katholischen Pfarrzentrums wiedereinmal durch das Haus ging. Da wusste sie dann, für diese Ikone hatte sie denperfekten Ort gefunden.
Und seit Mitte Dezember können sich die Besucher des Pfarrzentrums im großenSaal über das Kunstwerk freuen. „Ich habe schon sehr viele positive Reaktionengehört“ bedankte sich auch Pater Rudolf Theiler kürzlich beim Ehepaar Eichler. Besondersfreut ihn, dass so das Leben nicht nur in Form von Veranstaltungen in dasGebäude einzieht. „Ein Haus wird erst dann zu einem lebendigen Haus, wennBilder an den Wänden hängen“ befand der Geistliche. Und schöner, als alles vonvornherein mit vorgefertigten Bildern vollzukleistern ist es allemal, wenn sichdas im Laufe der Zeit entwickelt. „Ich freue mich schon, wenn hier in dennächsten Jahren immer mehr Farbe an die Wände kommt. Bilder die zeigen wie buntund lebendig unsere Pfarrgemeinde ist.“ Einen Anfang hat auf jeden Fall dieIkone von Irmgard Eichler mit der Gottesmutter Maria, dem Jesuskind und Jesse(Jesaja) sowie den zwölf Propheten gemacht. „Wir werden auch noch eineErklärung hier anbringen“ versprach Pater Rudolf, damit jeder Besucher desPfarrzentrums die Möglichkeit hat die Ikone nicht nur anzuschauen, sondern auchzu verstehen.“ Und Irmgard Eichler fügt hinzu man sollte sich Ikonen nicht mitromantischen Gefühlen nähern und auch unsere westlichen ästhetischenGesichtspunkte seien bei den Ikonen fehl am Platz. „Ikonen sind Abbild desjenseitigen Urbildes, sie wollen Verehrung und Glauben wecken. So sollten wirsie betrachten.“
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